Mittwoch, 31. Juli 2013

Es ist eine Tatsache, daß meiner Meinung nach...

inspiriert von hier:  http://knicksfussnoten.wordpress.com/2013/07/24/von-meinungen-tatsachen-und-dem-recht/

Über Meinungen, Tatsachen, Behauptungen, Meinungsfreiheit, Tatsachenbehauptungen, Meinungsfreiheit, Informationsfreiheit, Beleidigungen... was ein normalsterblicher, des gewöhnlichen Deutschen mächtige Bürger nur schwerlich versteht, wenn sich Juristen mit Politikern unterhalten. Ein sehr guter Text.
Das Problem stellt allerdings ein für den normalen Menschen und seinen alltäglichem Verständnis von Sprache und Umgangssprache unverständlichen juristischen Murks dar, im Alltag so gut wie nicht praktikabel, und ein Weg voller Fettnäpfchen, Gruben und Stolperfallen ist.

Ich habe daraus gelernt, daß jeder einzelne Beitrag in meinem Blog, trotz Disclaimer und Text über mein Selbstverständnis als Blogger, der alle Beiträge als meine eigene, rein persönliche MEINUNG definiert, eine potentielle Splittergranate voller juristischer Schrapnells darstellt, vom rein rechtlichen Standpunkt aus, wie er momentan von den Justizorganen vertreten wird.

Als den Naturwissenschaften verbundener Mensch  (Tatsachen sind nur dann welche, wenn sie objektiv/nachweisbar von mehr als einer Person unabhängig beobachtet/geschlossen/bewiesen worden sind), blicke ich mehr als nur irritiert auf den verbalen Eiertanz, den die Juristen mit den Sprachwissenschaftlern und Politikern vollführen.

Was mir bei der gesamten Sache ledier fehlt, ist eine von allen Seiten anerkannte Basis, auf welche diskutiert wird, beispielsweise eine eindeutige Definition der verwendeten Begriffe.
(Etwas offtopic: Ich bin vielleicht altmodisch, aber mir kommt es mehr als seltsam vor, daß viele Gesetze von vorn herein bewußt schwammig und begrifflich mehrdeutig formuliert werden, dabei aber gleichzeitig auf die Rechtsprechung der kommenden Jahre verwiesen wird, die durch Präzedenzfälle die undeutlichen Gesetzestexte näher bestimmen soll. Die ärmsten, welche als erste nach den neuen Gesetzen be- und verurteilt werden! Versuchskaninchen der Justiz, so sieht´s aus. Ist das hier ähnlich? Wird auf diese Art eventuell versucht, Volkes Stimme einzufangen?)

Also: Definition der Worte und ihrer Bedeutung von "Meinung", "Behauptung", Tatsache", "Tatsachenbehauptung", "Beleidigung", usw. vorher ist eine sinnvolle Diskussion überhaupt nicht möglich.

Laut dem Text, wie ich ihn verstanden habe, genügt eine bloße Behauptung von irgendetwas (Beispiel: 'Sie sind ein Esel') schon, dies zur Tatsache (und damit auch gleich noch zur Beleidigung) zu machen, sofern ich dem Satz nicht wertende Worte oder Satzteile hinzufüge ('Sie sind meiner Meinung nach ein Esel' oder 'Ich halte Sie für einen Esel'). Es ist kein Beweis vonnnöten, auch keine zweite oder dritte Meinung, allein die Behauptung genügt...
Test 1: 'Ich bin die Bundeskanzlerin' ist demnach, weil ich es behaupte, eine Tatsache. Wenn es eine Tatsache ist, dann stünden mir beispielsweise alle Vorteile aus diesem Amt zu, und ich könnte nach Lust und Laune Macht ausüben. Hmm. Ein Gericht würde mir allerdings die Zurechnungsfähigkeit ab- und eine Persönlichkeitsstörung zuerkennen, sollte ich sowas im Ernst behaupten. Oder die tatsächliche Bundeskanzlerin würde auf Unterlassung klagen, weil sie meine Behauptung als Beleidigung auffasst. Es wird nicht mal dann besser, wenn ich den Satz umformuliere: 'Wenn ich die Bundeskanzlerin wäre, dann würde ich alles besser machen' - Tatsachenbehauptung, Beleidigung und Unterstellung in einem,. ;-) Je nach Laune des Richters, obwohl ich lediglich meine Meinung geäußert habe, wie es viele Menschen tun.
Test 2: 'Ich werde nie Bundeskanzlerin sein' ist subjektiv und objektiv richtig. Doch könnte ich es, wenn es von anderer mir unsympathischer Seite behauptet wird, durchaus als Tatsachenbehauptung auffassen und dann als Beleidigung meiiner Fähigkeiten/Intelligenz usw. betrachten und gerichtlich verfolgen lassen. Cool.
Test 3: 'Sie sind ein Esel' ist je nach Adressat, eine Behauptung, eine Meinung, eine Tatsache, eine Beleidigung oder die Wahrheit. ;-)
Test 4: 'Wir (eine x-beliebige Partei) haben die Bundestagswahl gewonnen' stellt eine Tatsachenbehauptung dar, die entweder wahr, falsch, erlogen oder eine Meinung ist.

In meinem Mathematikstudium war etwas von fundamentaler Bedeutung: was immer man behauptete, galt  dann und nur dann und erst dann, nachdem es bewiesen wurde. Dann aber für alle Zeiten. (Ausnahmen davon gab es, aber die gibt es immer)
Ich wünschte, das gewöhnliche Leben wäre auch so einfach, klar und logisch strukturiert. Stattdessen verfängt man sich im Dschungel von Wortinterpretationen, linguistischen und juristischen Rabulistereien, bewußter und systematischer Vernebelung eigentlich klarer Worte und Satzkonstruktionen.

Eine beliebige Behauptung als solche ist keine Tatsache, noch lange nicht. Sie muß bewiesen werden oder zumindest die dringende Vermutung des Zutreffens gegeben sein.
Eine Meinung ist eine persönliche Äußerung über die von einem als wahr und zutreffend vermutete Situation/Umstand/Gegenstand/Person/Eigenschaft. Das braucht keine wertenden Floskeln, sondern steht einfach so da. Ohne Beweis, ohne Belege, ohne objektive Fakten.
Eine Tatsache ist eine mit Beweisen unterlegte Vermutung, die von mehr als nur einer Person objektiv ebenso aufgefaßt wird. (uh-oh, kommt mir bitte keiner mit der Jungfrau Maria, bittebitte!! 'g')
Eine Behauptung ist eine als Tatsache deklarierte Meinung/Vermutung, für welche die Beweise in Aussicht gestellt oder glaubhaft versichert werden, daß diese existieren.
Beispiel: 'dieser Apfel schmeckt gut'
Meinung: 'der Apfel ist lecker'
Vermutung: 'alle Äpfel dieser Sorte sind lecker'
Behauptung: 'alle Äpfel dieser Sorte SIND lecker'
Tatsache: 'genau dieser Apfel ist eben für den Schmauser lecker'
Tatsachenbehauptung: 'alle Äpfel schmecken gut'
erweiterte Tatsachenbehauptung: 'alle Äpfel schmecken gut, deswegen sind sie gesund'
Beleidung, als Meinung getarnt: 'wenn du diesen leckeren Apfel nicht ißt, bist du blöd' 
O my god. Was bin ich froh, daß ich nicht Jura studiert habe...
Übrigens stammt der Apfelvergleich von einem Juristen (so gut ich konnte, habe ich mich an seine Worte erinnert), der mir sagte, daß es absolut nicht lustig sei, dasselbe mit Kriminellen durchzuexerzieren, wenn es nicht um Äpfel, sondern um Drogen und illegale Filme ginge.

Frohe heiße Sommer-Tage ;-), Sathiya

Dienstag, 30. Juli 2013

The Old Reader shutting down soon

Nach dem Aus des Google Feed Readers habe ich mich für die kostenlose Alternative  The Old Reader entschieden, und war bis eben mit den Features ganz zufrieden. Bis heute.

Nach einigen technischen Schwierigkeiten letztes Wochenende (The Old Reader war einige Tage nicht online), überraschte mich heute diese Ankündigung:
We have disabled user registration at The Old Reader, and we might be making the website private. If we do, unfortunately your account will not be transferred to the private site, so you might want to export your subscriptions as OPML and start looking for an alternative solution. More details are in available in our blog: http://blog.theoldreader.com

Das war´s wohl. Schade.
Wenn man den Link aufruft, erhält man auf dem Reader-Blog eine absolut einleuchtende Erklärung,wieso und warum.
Das Projekt wuchs den Initiatoren schneller über den Kopf als erwartet, und beanspruchte mehr und mehr zeitliche, menschliche und logistische Ressourcen. Da dies mehr oder weniger ein Zwei-Mann-Unternehmen ist - haben sich die Gründer dazu entschlossen, ihre Website in zwei Wochen auf privat zu setzen, das heißt, den Reader nur für handverlesene Leser weiterhin erreichbar zu halten.
Ich denke, ich werde nicht zu jenen welchen gehören... ;-)  und werde mich (schon wieder) nach einer Alternative unsehen. Schade finde ich es trotzdem. The Old Reader hatte Potential.

Liebe The Old Reader Founders - Danke für all Eure Mühe!
Ich hoffe, daß irgendwer irgendwann einen ähnlich guten, simplen, straight Feedreader aufsetzt, der ebenso gut, einfach und frei von Schnickschnack ist wie Eurer. Thank you, guys, thank you.

Beste Grüße, Sathiya

Samstag, 27. Juli 2013

Play-Blog wanted

Idee von hier:  http://www.journelle.de/3567/blogs-die-mir-fehlen/

Blogs, die mir fehlen

Ein gutes deutsches Sexblog. So gern ich persönliche Geschichten lese, ich wünschte mir ein Blog mit theoretischen Hintergrund, sexualphilosophisch, sexualgesellschaftlich und sexualhistorisch quasi.

What the heck ...???
Was ist theoretischer Sex?
Was ist Sexualphilosophie?
Und was sexualhistorisch?

Damit könnte man ja richtig was verdienen.
Der Play-Blog: eine Art Playboy-Blog mit Kommentarfunktion, mit ohne Mittelseiten-Girl, dafür fundierte historische, archäologische, architektonische, religiöse, künstlerische, praktische Informationen über das Thema Nr. 1. Vorerst vollkommen kostenlos, mit ein paar kleinen unauffällig platzierten Flattr-this-Buttons rechts und links, und nur für eingeladene Leser. Mindestalter 18 Jahre.
Ein Junior-Ableger ist in Überlegung, Titel: "Liebe mit 13".
In Planung: Premiumzugang mit allen wissenschaftlich, philosophisch und praktisch erprobten Methoden, in Wort, Bild und Ton. Interaktiv. Besser als das Printmedium. Auch für Tablet und Co.

Play Blog Bee and Flowers - so der aussagekräftige Arbeitstitel. Oder 96-99-06-13.blogspot.de

Hat jemand Lust, diese Schnapsidee mit mir weiterzuverfolgen?    :-))

Enjoy life, theoretisch oder praktisch oder philosophisch oder historisch... ;-)  Sathiya

Freitag, 26. Juli 2013

Fluorid - Freund oder Feind?

von hier:  http://www.zentrum-der-gesundheit.de/fluorid.html   (kein Hyperlink, Text in blau von da)

Angriff auf die Volksgesundheit
Offiziellen Behauptungen zufolge soll eine Fluoridisierung die Zähne härten, so dass diese gegen zuckrige Angriffe immun sind. Doch diese Behauptung - wie auch die Unschädlichkeit von Fluorid - ist in unabhängigen wissenschaftlichen Studien nicht zweifelsfrei bewiesen worden. Ist Karies überhaupt auf einen Fluormangel zurückzuführen? Welche Methoden gibt es, um Zähne zu schützen, und die darüber hinaus auch noch unbedenklich, effektiv und frei von Risiken und Nebenwirkungen sind?

Traue keiner Statistik, die du nicht selbst manipuliert hast!
Zwar müssen zahlreiche "wissenschaftliche Studien" und Statistiken als "Beweise" für die angebliche Wirksamkeit von Fluorid herhalten, die meisten davon sind allerdings "so repräsentativ", dass es der amerikanische Berufsstatistiker und Mathematiker Dr. Arnold einst folgendermaßen auf den Punkt brachte:
Die von den Befürwortern der Kariesprophylaxe mit Fluorid vorgelegten Erfolgsstatistiken verwende ich in meinen Vorlesungen als Anschauungsmaterial dafür, wie Statistiken auf keinen Fall gemacht werden dürfen.
Fluoride sind in der Tat wirksam - doch härten sie leider nicht nur die Zähne, sondern lösen vor allem verschiedene Symptome aus (bzw. verschlimmern sie), gegen die Karies noch harmlos anmutet.
Diese Symptome gleichen denjenigen der heutigen Zivilisationskrankheiten haargenau:
  • Allergien
  • Herz- und Kreislauferkrankungen
  • Arterienverkalkung
  • Bluthochdruck
  • Thrombosen
  • Schlaganfälle
  • Erkrankungen des Knochensystems wie Arthrose und Osteoporose
  • Erkrankungen der Leber und der Nieren
  • rheumatische Erscheinungen
  • Muskel-, Gelenk-, Bein- und Rückenschmerzen
  • Selbst Missbildungen bei ungeborenen Kindern können durch Fluoride ausgelöst werden. Die Erscheinungen sind conterganähnlich', mit Hasenscharte', Kropf und Gaumenspaltee
Ungefährlichkeit von Fluorid nicht bewiesen
Man wartet noch heute auf den Nachweis der "hundertprozentigen Unbedenklichkeit" von Fluoriden. Keiner derjenigen Wissenschaftler, die immer wieder die Harmlosigkeit dieses offensichtlichen Enzymgiftes beteuern, konnte diese auch beweisen - zumindest nicht auf ehrliche Art und Weise! Doch Ehrlichkeit gehört in der "Fluorszene" allgemein nicht gerade zu den ausgeprägtesten Tugenden, wie die nachfolgende Geschichte leider zeigt:
Dass Zucker aber sehr wohl Zahnfeind Nr. 1 ist, dürfte vermutlich keinem so bewusst sein wie der Zuckerindustrie selbst. Denn schließlich hat sie über Jahrzehnte hinweg Millionen und aber Millionen in die Forschung gesteckt, in der unerfüllbaren Hoffnung, doch noch eine andere Ursache für Karies zu finden als immer nur Zucker, Zucker, Zucker. Die Gebete der Zuckerindustrie wurden allerdings nicht erhört. Es blieb dabei: (Fast) nichts anderes schafft Karies als Zucker - weißer, kristalliner, raffinierter Industriezucker.
Was könnte die Zähne vor Zucker schützen?
Nun suchte man fieberhaft nach einer Lösung. Es musste doch eine Möglichkeit oder irgendein Mittel geben, das die Zähne vor Karies schützen könnte. Eigentlich eine Idee, gegen die kaum etwas einzuwenden gewesen wäre. Stellen Sie sich vor, Sie könnten massenweise Süßes schlemmen, blieben gesund und weiterhin im Besitz Ihrer strahlend weißen Zähne. Nicht schlecht, oder? Trotzdem ließ sich dieser Wunsch in der Praxis nicht verwirklichen. Denn erstens werden vom Zucker nicht nur die Zähne geschädigt, sondern der gesamte Organismus. Und zweitens wurde trotz aller Millionen kein Mittel gefunden, das wirklich schützen konnte.

Gift soll vor Zucker schützen
Was letztendlich als prophylaktisches Zahnschutzmittel ausgewählt, massiv beworben und in manchen Ländern sogar ins Trinkwasser gemischt wurde, so dass sich der Einzelne gar nicht dagegen wehren konnte, war kein Heilmittel. Es war Gift! Und das ist es bis heute geblieben! Trotzdem wird Fluorid Kindern vom Säuglingsalter an in Form von Tabletten verabreicht, von Zahnärzten in Form einer Flüssigkeit direkt auf die Zähne aufgetragen und vom Verbraucher selbst in Form von fluoridierten Zahncremes, fluoridierten Mundwässern und fluoridiertem Speisesalz konsumiert.

Fluor ist wie Chlor und Brom ein äußerst aggressives Gas von grüngelber Farbe, welches in die Gruppe der Halogene gehört. In der Natur kommt es nie pur vor, sondern ausschließlich in Verbindung mit anderen Elementen. So bildet es beispielsweise mit Calcium Calciumfluorid und mit Natrium Natriumfluorid. Letzteres ist dann auch Hauptbestandteil der Fluoridtabletten.
Weiterlesen bitte unter obiger Adresse.

Das muß einem mal so direkt gesagt werden.
Ich sah mich nicht in der Lage, den Text auf ein vernünftiges Maß zu kürzen, deswegen habe ich den ersten Teil Eins zu Eins übernommen. Ich hoffe, das wird mir verziehen. ;-)

Sathiya

Mittwoch, 24. Juli 2013

Zahnpflege - Blotting Technique

Nicht mein Lieblingsthema - Zähne (wo ich schon fertig bin, wenn ich bloß an den Zahnarzt denke *g*), aber interessant und wichtig obendrein.
Ich bin auf etwas gestoßen, wofür es im Deutschen noch nicht einmal ein Wort zu geben scheint:
tooth blotting

von hier:  http://www.toothwizards.com/howtoblot.html  (kein Hyperlink)

Sensationelle Methode, Quacksalberei oder Geldschneiderei?

Was mir noch kein Zahnarzt so deutlich und eindeutig gesagt hat, ist, daß die uns von Kindesbeinen an beigebrachte Methode des Zähneputzens die Zähne schädigt, besonders den Schmelz. Das ewige Hin- und Hergeschrubbel muß die Zahnoberfläche ja früher oder später angreifen oder zerstören. Zusätzlich das exzessive Benutzen von Zahnpasta, das nicht besser ist, als ob man sich Scheuerpulver auf die Zähne täte und dieses energisch verriebe. ;-)

Die Methode des Tooth Blotting nach  J E Phillips  ist so neu nicht mehr (aus den späten 1960er Jahren), also schon ziemlich alt - aber hier im deutschen Sprachraum habe ich bis jetzt vergebens danach gesucht. Es gibt noch nicht einmal Informationen auf Deutsch, keine Erfahrungsberichte (jedenfalls hab ich keine gefunden), geschweige denn eine Bezugsquelle für die wohl nötigen Spezialbürsten. Die im Übrigen aussehen wie völlig langweilige und unaufregende Spießerzahnbürsten. ;-)
Wozu eigentlich eine Spezialbürste? Es müßte schon eine ganz normale altmodische mit eng stehenden weichen Borsten ohne bunten modischen Schnickschnack ausreichen, sofern die Borsten selbst weich, abgerundet und relativ dünn sind, damit sie auch die plaque dort aufnehmen können, wo man sie mit herkömmlicher Hin- und Herbewegung nicht weggeputzt bekommt.

Die Technik liest sich simpel. Sie scheint allerdings wesentlich zeitaufwendiger zu sein als die übliche Methode, aber dafür nicht annähernd so rabiat und aggressiv. Die Zahnbürste wird nicht in bürstenden Bewegungen mit Druck über die Zahnaußenseite geführt, sondern eher in tupfenden Bewegungen, im 45°-Winkel aufgesetzt, zunächst von Zahnspitze zum Zahnfleisch getupft, dann umgekehrt. Nach jedem kleinen bearbeiteten Areal wird die Bürste ausgespült, um die Rückstände zu entfernen. Nicht nur die Zähne werden derart gereinigt, auch Gaumen, Wangeninnenseiten und Zunge. Tupfen, nicht bürsten. Ab und zu auf den Borsten kauen, um sie wirklich in die Zahnzwischenräume bzw. zwischen Zahn und Zahnfleisch zu bekommen. Danach den Mund gründlich mit Wasser ausspülen, und wieder den normalen Speichel die restliche Reparaturarbeit und Remineralisierung übernehmen lassen. Keine Zahnpasta verwenden. Zwei- bis zu viermal am Tag anwenden für den Anfang, danach reicht zweimal pro Tag aus.

Das ist das ganze Geheimnis. Ebenso das auf der Zahnbürste herumkauen. Eine "Unart", die sich besonders Kinder ganz schnell angewöhnen - guess why? Ich beginne zu ahnen, daß die Kleinen schon ganz genau wissen, daß das propagierte Hin- und Her alles andere als gut ist...

Die versprochenen Vorteile:
  • gesundes Zahnfleisch
  • saubere glatte Zähne ganz ohne Zahnpasta
  • kein Zahnbelag
  • rosige saubere Zunge
  • kein Mundgeruch
  • deutlich verbessertes Allgemeinbefinden und Krankheitsresistenz

Interessant, interessant. Ich werde mal meinen Zahnarzt dazu befragen. Er redet sowieso gern, vor allem, wenn er seine Finger in meinem Mund hat... Zahnarzthumor, einen ausgerechnet dann noch was zu fragen, was sich nicht mit hmm-ja oder hm-ähm beantworten läßt. ;-)

Schönes Zähneputzen, *lach* Sathiya

Sonntag, 21. Juli 2013

Was ist "merkeln"?

gefunden hier:  http://www.t-online.de/wirtschaft/energie/versorgerwechsel/id_64583502/-mythen-der-energiewende-warum-merkel-beim-strompreis-irrte.html   (kein Hyperlink, kursiver Text von da)
pindoyu schrieb:  am 20.7. um 11:09:55
Definition des Begriffes 'MERKELN': Zwischen Nichtwissen, Nichtwissenwollen, Nichtkönnen, Nichtdürfen, Nichtverstehen und Nichtzugeben variierende Denk- und Handlungsweise eines mit allen Wassern gewaschenen Individuums der Spezies Mensch. Der/Die/Das MERKEL findet sich in größeren, stark zunehmenden Populationen vor allem in der deutschen Politik. Etymologisch ist die Herkunft noch ungeklärt. Einige Sprachforscher gehen vom Urbegriff 'WERKELN' im Sinne von eher amateurhaftem, oft überfordertem Basteln an Problemen aus.
Eine witzige Definition. Leider nur witzig, aber nicht lustig.
Erinnert mich irgendwie auch an die drei Affen, die sich Augen, Ohren und Mund zuhalten.
Und ebenfalls an ein paar Schlüsselszenen aus dem chinesischen/japanischen Theater, die nach streng festgelegter Dramaturgie aufeinanderfolgen und entsprechend musikalisch unterlegt werden:
  1. ich will, aber ich kann nicht
  2. ich kann, aber ich will nicht
  3. ich kann und ich will, aber ich soll nicht

Passend dazu: 
hier wiedergefunden:  http://www.gutefrage.net/frage/wer-kennt-das-spichwort-wenn-ich-will-aber-nicht-darf-aber-soll-wenn-ich-nicht-kann  (kein Hyperlink, kursiver Text von da)

Wenn ich nur darf, wenn ich soll, aber nie kann, wenn ich will, dann mag ich auch nicht, wenn ich muss. 
Wenn ich aber darf, wenn ich will, dann mag ich auch, wenn ich soll, und dann kann ich auch wenn ich muss. 
Denn schliesslich: Die können sollen, müssen wollen dürfen.
Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte "wo kämen wir hin", 
und niemand ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen...

Ob es besser wird, wenn es anders wird, weiss ich nicht. 
Dass es aber anders werden muss, wenn es besser werden soll, ist gewiss.

Dieser Text hing an der Bürotür der Intensivstation, auf der ich arbeitete. Rot unterstrichen waren die Worte: Die können sollen, müssen wollen dürfen.
Think about it. ;-)

Ich weiß nicht, was mir lieber wäre: anzunehmen, daß die "Oberschten" nicht wollen, nicht dürfen, nicht sollen, nicht mögen, nicht zu müssen glauben, whatever, oder daß sie nicht können. Das Ergebnis ist für mich jedenfalls immer dasselbe, egal wie herum ich es betrachte. Ein Gew(m)erkel an allen Fronten, kaum etwas wird richtig angepackt, alles versinkt im nowhere der Regularien, der Ministerien und Kompetenzzentren, wird von den Verbeugungen vor den Notwendigkeiten verwässert, von der Realität relativiert, und die wenigen zaghaften Lösungsvorschläge versinken im Strudel der Interessenkonflikte. 
Haben wir also schon ein neues Wort dafür gefunden. Mit allem gebotenen Respekt. ;-)

Have a nice weekend! Sathiya

Mittwoch, 17. Juli 2013

Unser täglich Brot und intermittend fasting

von hier:  http://www.gesund-heilfasten.de/blog/10in2-2013/   (kein Hyperlink, kursiver Text von da)

Die Seite meines Lieblingsheilpraktikers befaßt sich überweigend mit gesunder Lebensweise, gesunder Ernährung und Fasten. Aktuell: ein launig netter Beitrag übers intermittierende Fasten "10in2", was von einem Österreicher als Marke eingetragen und seitdem in kabarettistischer Form vermarktet wird.
Ludwigs intermittierendes Fasten hat auch einen Namen: „10in2“. Laut eigenen Angaben hat er damit selbst 20 Kilogramm abgenommen. Sein intermittierendes Fasten sieht so aus, dass der Fastende einen Tag ganz normal essen darf und dann den nächsten Tag fastet, aber ausreichend trinkt. Somit steht die „1“ für einen Tag Essen, die „0“ für einen Tag Nichtessen. Da der Essenstag und der Nichtessenstag = 2 Tage sind, ergibt sich die „Formel“ „10in2“. Er hat diese Formel als Marke eintragen lassen (2009) und vermarktet sie gemeinsam mit seinem Partner Erwin Haas.
Durchaus eine Überlegung wert, meine ich. Angeschlossen an den Beitrag ist eine Reihe von Kommentaren, die auch lesenswert sind.

Warum es gut tut: unser Körper profitiert davon, nur jeden zweiten Tag die volle Verdauungsleistung bringen zu müssen. By the way, auch Geist, Verstand und Seele können sich erholen, denn ein unglaublich großer Energie-, Zeit- und Sorgenfaktor fällt weg - nämlich die Sorge, was man als nächstes ißt, wie man es verdaut und wo man die Endprodukte unauffällig wieder los wird. :-)
Vollfasten, das heißt, über eine Zeitraum von mehreren Tagen bis Wochen vollständig auf feste Nahrung zu verzcihten, können nur wenige durchhalten, und es ist auch nur eingeschränkt empfehlenswert, vor allem, wenn man es öfter ohne ärztliche Kontrolle durchführt. Aber jeweils einen Tag zu fasten und dafür jeden zweiten Tag zu essen (was das Herz) begehrt, klingt praktikabel.

Ich habe es in meiner Jugend so gehalten - im Sommer nur jeden zweiten Tag gegessen, und es ging mir prächtig. (naja, außer Erdbeeren, aber die zählen ja nicht *lach*) - und ich wußte bis eben nicht, warum.

Als Kind habe ich in einem Indianerbuch (ja, damals wurde noch sowas gelesen!) etwas gefunden, das mich tief beeindruckt hat: die Krieger eines Stammes aßen nur eine Mahlzeit am Tag, in Jagdzeiten und auf dem Kriegspfad sogar nur jeden zweiten oder dritten Tag, um jederzeit agil, beweglich und hungrig zu sein (zum vergleich: ein Raubtier jagt nur, wenn es hungrig genug ist), und um nicht kostbare Energie und Zeit auf die Verdauung mit all ihren Zustandsformen zu verschwenden.
Eine Frühform von intermittend fasting? Denn auch wenn genügend Nahrung vorhanden war (selten genug), wurde sich nicht der Bauch vollgeschlagen, nur um des Essens willen. Das war eines Kriegers nicht würdig.
(Nur Frauen und Kinder durften zwei Mahlzeiten zu sich nehmen. Ich wollte auch ein Krieger sein. Und verweigerte wochenlang außer dem Abendessen alle anderen Mahlzeiten. :-) )

Was hat das mit "unser täglich Brot" zu tun?
Wir Menschen deutscher Lebensart (darf man das so schreiben?) werden von Kindesbeinen auf zu regelmäßigen Mahlzeiten erzogen, dem täglichen Brot (auch buchstäblich), das zu immer den gleichen Zeiten eingenommen wird. Eine Mahlzeit auszulassen, bedeutete gleich, den Teufel des Jojo-Effektes an die Wand zu malen. Der Jojo-Effekt tritt ja "bekanntlich" sofort ein, wenn man mal eine Mahlzeit ausläßt. ;-) jaja, jojo...
von den "bekannten" Effekten auf die hungrigen Kinder in Afrika ganz zu schweigen.
Das tägliche Brot ist für uns wohlgenährte Europäer keine Lebensnotwendigkeit, sondern sitzt eher in den Köpfen, in den Gewohnheiten, in dem, was wir für "richtig" erkannt haben (und was uns eventuell auch krankmacht), und weil wir uns "schon immer so" ernährt haben. Man kann es überwinden und einen Testlauf mit sich selbst starten, und sei es nur, um experimentell zu beweisen, daß die These vom link siehe oben Murks ist.

Gute Gesundheit wünschend, Sathiya

Samstag, 13. Juli 2013

Reblogged: Mythen der Demokratie

Auf der Suche nach einer guten Antwort auf einen Kommentar zum letzten Beitrag auf Sathiyas Wordpress  (Wer gehört wem - Grafik) fand ich diese Artikelserie:

http://susannekablitz.wordpress.com/2013/07/08/mythen-der-demokratie-oder-das-was-wir-dafur-halten-teil-1/

http://susannekablitz.wordpress.com/2013/07/10/die-mythen-der-demokratie-unser-geldsystem-mit-direktem-blick-in-die-holle-teil-2/

http://susannekablitz.wordpress.com/2013/07/12/mythen-der-demokratie-der-kapitalismus-oder-das-was-wir-dafur-halten-teil-3/

Das ist exakt der Text, nach dem ich lange gesucht habe. Alle Argumente, die mir eher vage und verschwommen durch den Kopf gingen, sind hervorragend gebündelt, gut formuliert und auf den Punkt gebracht, der Mythos aus "Demokratie - Geldsystem - Kapitalismus" beschrieben, romantischer oder hetzerischer Vorstellungen entkleidet.
Hochinteressant. Klar und logisch.
Eine Zusammenfassung kann und möchte ich nicht geben, sondern ich bitte darum, die Texte direkt bei der Verfasserin zu lesen. Kommentare dazu lese ich wie immer gern.

Have a nice weekend, Sathiya

Dienstag, 9. Juli 2013

Über Mode, Mittelmäßigkeit und nackte Schultern

inspiriert von Frau Crafteln und Die Linkshänderin, sowie Antje Schrupp.

Selbstermächtigung versus Modediktat - ein heftiger Gegensatz.
Was tun, damit frau sich nicht totläuft zwischen Mode, Trend, Gegentrend, Individualität, Gruppendruck, Exklusivität?
Als ich eine junge Frau von 18, 20 war (vor mittlerweile über 25 Jahren), stand ich vor demselben Problem, dem sich Frau C, A.Schrupp und viele mehr (Frauen meiner Generartion und älter) Jahrzehnte später gegenübersehen: folge ich dem Trend, beuge ich mich dem Diktat der Mode oder erfinde ich meinen ganz eigenen Stil?
Ich entschied mich schon damals, einen eigenen Stil zu entwickeln. Nicht derart manifestartig, wie es heute klingen mag, sondern unterbewußt. Aus vielen Stilrichtungen und Möglichkeiten meine eigene Lebensweise, Art mich zu kleiden, zu bewegen, zu pflegen, zu leben, zu denken zu kreieren. Hilfreiche Orientierung und Anhalt gaben mir mein Interesse an der klassischen griechisch-römischen Antike, die Bewunderung, die ich für die philosophischen und lebensweisen Konzepte empfand, mein Interesse an anderen Kulturen quer über die Erde, an der Menschheitsgeschichte an sich. Und eine gewisse pragmatische Einstellung. Wie nicht ständig mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, sondern nach einer gewissen Zeit erkennen und einsehen zu können, wenn es auf die eine Art nicht funktioniert, eben eine andere Methode/Ort/Technik auszuprobieren oder die Unmöglichkeit einzusehen und was anderes zu tun. Und ich habe mich von dem Zwang befreit, jederzeit sexy aussehen zu müssen. (Ich meine, ich BIN sexy, aber deswegen muß ich es nicht ständig durch möglichst viel nackte Haut beweisen - siehe Damenbad-Post ;-) )

Was hat das - zum Kuckuck - mit Mode und nackten Schultern zu tun?
Eben alles.
Es ist eine Frage des Folgens von Trends, nicht dem Folgen persönlicher Neigungen und Vorlieben.
Wie die modische Enthaarung von Achselhöhlen, Beinen, Lenden. Wer mag, der kann, wer nicht, der soll nicht müssen.

Unsere westliche moderne Gesellschaft ist durchsexualisiert bis in den Kindergarten. Stereotype Rollenklischees treffen allerorten auf Genderaktivitäten, und das Ergebnis sind Monumentalplakate dreiviertelnackter sich lasziv-unschuldig räkelnder Frauen in verführerischen Posen. Die modernen Menschen werden auf Lust und Genuß dressiert, die verlernt haben, etwas anderes wahrzunehmen, und deswegen solcherlei Darstellung des menschlichen, besonders des weiblichen Körpers als Objekt der Lustbefriedigung nichts entgegenzusetzen haben, noch nicht einmal Abscheu. Gleichgültigkeit vielleicht, und ein klitzekleines Schuldgefühl, warum sie nicht genau so perfekt aussehen wie das Plakatmodel. Ja mei, das Model sieht auch nicht genau so aus, meist noch nicht einmal ähnlich. Photoshop eben.

Nichtsdestotrotz nehmen sich allzuviele Frauen solche Bilder zum (heimlichen) Vorbild, um ihren Körper zu formen und mit ihm und ihrer Erscheinung unzufrieden zu sein, und um beispielsweise über schulterfreie Kleider, ärmellose Tops und andere Modeerscheinungen zu philosophieren. Und Diäten, aber das ist ein ganz anderes Thema. (Wie Männer solche Plakate wahrnehmen, weiß ich nicht. ;-) )

Ich meine: erlaubt ist, was gefällt. Was mir persönlich gefällt, nicht was den anderen gefällt. Natürlich ist meine eigene Sicht auch davon abhängig, was ich jeden Tag sehe und damit als normal empfinde (meistens jedenfalls). Bei neuen ungewohnten Sachen ich habe dazu ein ganz einfaches Protokoll: könnte ich es an einer anderen Person sehen, völlig unkommentiert, würde es mich kalt lassen? Wie breite BH-Träger unter einem Top hervorblitzen zu sehen? Wären schmale Träger besser? Die sich wie Stricke in die Schultern graben?
Mädels - lieber breite Träger, als unübersehbar einen zu kleinen BH zu tragen oder überhaupt keinen.
Oder frau macht aus der Verzweiflung eine Tugend und näht sich BH-Träger-Überzieher aus hübschem Stoff, die ihre als unschön empfundenen Träger verdecken. Mein Güte aber auch. :-)))

Auch finde ich Überlegungen, ob mich andere Leute als hübscher empfinden, wenn ich in ihr Wahrnehmungsschema passe, als extrem oberflächlich. Ob schulterfrei oder mit Ärmeln, ob leger oder figurbetont, was hat das mit mir und meiner Persönlichkeit zu tun? Oder sind wir so durchkonditioniert, daß wir allein vom Aussehen und dem Kleidungsstil auf Charakter, Wesen und Fähigkeiten schließen zu können glauben? Wie allein schon das Tragen eines Kostüms/Anzuges Seriosität impliziert (im Bank- und Politikerwesen) - der Trägerin/dem Träger einen Seriositätsvorschuß gibt, die am Ende gar nicht existiert?

Am besten, wir befreien uns von Stereotypen, finden unseren eigenen Weg und gehen ihn.

Nicht unique/great/sexy aussehen - unique/great/sexy sein! That´s the point, ladies and gentlemen! ;-)

See you, greetings, Sathiya

Sonntag, 7. Juli 2013

Damenbad - Zutritt erst ab 18

Darüber habe ich mich gestern aufgeregt. Ich weiß, es ist nicht schön, immer nur das Negative zu sehen und darüber zu schreiben, aber diesmal ist es nötig.
In der Nähe gibt es ein Luft- und Sonnenbad, schön gelegen, im Wald, mit einigen großen Liegewiesen, Spielplatz, Tischtennisplatten, Badmintonfeldern, Duschen, Café. Ein Naherholungstraum.
Darin mehrere abgeteilte Areale: ein Damen-Bad, ein Herren-Bad (beidemale Zuritt erst ab 18 Jahren) und ein Familien-Nackt-Bad, der Rest ist frei zugänglich.

Nun, ich bin ein FKK-Bader. Schon immer, und am liebsten an der Ostsee. Und Sonnenbaden behagt mir am meisten, wenn ich nicht unter irgendwelchen Bikinioberteilen und Höschen schwitzen muß. Am liebsten bin ich allein, wo immer ich mich unbekleidet sonne, aber diesen Luxus habe ich selten. Es sind immer irgendwelche Leute da, die zusehen. Idealerweise nur Frauen. Verständlich?
Also - gute Erfindung: das Damen-Bad. Zutritt nur für Frauen.
Das ist der Stein des Anstoßes.

Ich wollte gestern mit meiner Jüngsten (8 Jahre) ins Luftbad gehen, da sie wegen ihres Gipsarms nicht ins Freibad kann. Und im sogenannten Familien-Nackt-Bad waren wir schon - und es hat mir absolut nicht gefallen. Dicht an dicht lagen dort einzelne Männer (mit einzeln meine ich - ohne Ehefrau, Partnerin, Kinder, eben einzeln) und hier und da eine Frau. Unbehaglich.
Nicht mein Fall. Glotzende alternde Männer mit Hängebauch und --- nee, das will ich mir und meiner Tochter nicht zumuten. Wir gingen also ins Damenbad.

Kaum drinnen, gab es schon Stress - eine der älteren Damen mit Hängebauch und --- fühlte sich gestört durch die Anwesenheit eines Kindes. Eines Mädchens. Mit Gipsarm. Sie wollte allen Ernstes, daß ich mit ihr ins sogenannte Familien-Nackt-Bad gehe, nur damit sie hier ihre Ordnung hat. Ich fragte sie, ob sie wolle, daß ich meiner Tochter den Anblick fremder alter nackter Männer zumuten soll, das überhörte sie ganz gekonnt und forderte mich auf, sofort das Damenbad zu verlassen. Ich fragte sie, weshalb sie denn nicht im Familen-Nackt-Bad sei, daraufhin antwortete sie, sie wolle hier unter Frauen sein und sich nicht von Männeren betrachten lassen. Genau das wollte ich auch. Die Diskussion drehte sich im Kreis... und so sehr ich auch einsehe, daß Frauen im Damenbad erst ab 18 Jahren erwünscht seien (obwohl, so ganz sehe ich das nicht ein. Warum eigentlich?!), sehe ich im Gegenzug erst recht nicht ein, warum ich, wenn ich mich FKK sonnen möchte und mit meiner kleinen Tochter komme, unbedingt ins Familienbad gehen muß. Wenn es dort Familien gäbe...  dann vielleicht, ja. Aber so? Nein danke.
Darauf kam noch der von ihr zu Hilfe gerufene Bademeister ins Damen-Bad, als ich mich eben ausgezogen hatte, und versuchte mich, des Bades zu verweisen. Ich sagte zu, mich ins Familen-Nackt-Bad zu begeben, und blieb wo ich war. Unbehaglich, ein ängstliches kleines Mädchen neben mir. Egal. ich hatte meine Sonne auf Rücken, Bauch und Busen, und gut war... aber ich werde mir einen weiteren Besuch dort genau überlegen und eventuell auch einen Kommentar, eine Beschwerde an den Bad-Betreiber richten.

Die Einrichtung eines Damen- und Herren-Bades ist historisch gewachsen, ebenso das Zugangsalter. Früher/damals/eigentlich sollten junge Menschen erst ab einem gewissen Alter nackte menschliche Körper sehen, und wenn, dann nur die des eigenen Geschlechts. Umso erstaunlicher und inkonsequenter die Einrichtung des Familien-Nackt-Bades, wo laut Badeordnung alles an Kindern bis knapp 18 hingesteckt wird, egal ob man als Familie kommt oder nicht. Kindern und jungen Erwachsenen bis 18 ist also der Anblick des jeweils anderen Geschlechts im Naturzustand ohne weiteres zuzumuten, aber Damen und Herren über 18 müssen sich dem nicht aussetzen, so sie es nicht wünschen. Du kriegst die Tür nicht zu...!!!! Wenn ich so aufgewachsen wäre, wäre ich niemals ein FKK-Freund geworden. Um Mißverständnissen vorzubeugen: entweder es können sich alle separieren oder keiner.

Um den gewohnten Status quo im Luftbad aufrecht zu erhalten, ein Vorschlag: es bräuchte quasi ein separates Abteil im Damen-Bad, nur für Frauen mit Kindern, wo sie ungestört nackt luft- und sonnenbaden können, ohne sich von fremden nackten Männern anstarren lassen zu müssen bzw. sich selbst den Anblick derselben zu ersparen, und ohne die anderen Damen zu stören. (eine Art Haremsbad, Zutritt für Männer nicht gestattet, es sei denn, es wären Eunuchen *g*)


Was mich noch interessieren würde: warum redete der Bademeister mich, als ich noch angezogen war, mit "Sie" an, und nachdem er mich unbekleidet gesehen hatte, frech und plump vertraulich mit "du"???

Schöne Sonntagsgrüße, Sathiya

Freitag, 5. Juli 2013

Neue Gespräche quer durch den Erdball

für G.
Neue Kommentare, Bemerkungen, stories, Anekdoten, Gemeckere, Herzausschüttungen, Lobe, Geschimpfe, einfach so frei von der Leber weg - alles hier rein. :-))
Liebe Grüße, Sathiya